Aktualisiert am 29. September 2017 Chronik

Mehr als 100 Jahre sind vergangen, da sich in der alten Burtenbacher Gastwirtschaft „Zum Schwanen“ einige Männer zusammenfanden mit dem Ziel einen Schützenverein in Burtenbach zu gründen. Dies was damals noch eine ungewöhnliche Tat. Das Leben was geprägt von der Arbeit in der Landwirtschaft und im Handwerk und dem Bestreben zu überleben. Sport war damals kein solch fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens wie wir es heute kennen.
Die Gründung erfolgte am 20. November 1897 unter der Leitung bereits erfahrener Schützen. Bei der Gründung zählte der Verein 24 Mitglieder.

Orginalurkunden:

Chronik

Kassenbuch

Tanzordnung

Der Wortlaut der Gründungsurkunde ist:

Vorwort über die Gründung und Enstehung des gesell. Schützenvereins Burtenbach im November 1897

Nachdem der Herrschaftsgärtner Jakob Hener, die Ökonomensöhne Johannes Deininger, Friedrich Scheel und der Gastwirt Johannes Vogt von hier, mit allem Eifer und Lieben, dem Schützen-Verein Oberwaldbach als Mitglieder schon seit meherern Jahren beigetreten waren, ja sogar während dieser Mitwirkung dem dortigen Schützenverein die reinste Vereinsliebe gezeigt haben, wurde unter Leitung der Obigen auf Antrag mehr gut geselligen Kameraden und Schützenfreunde die Gründung eines Schützenvereins in Burtenbach beantragt. Vor allem mußte die brüderliche Einigkeit unter den beitretenden Mitgliedern zur Gründung und Aufrechterhaltung des Schützenvereins in Burtenbach geprüft werden.
Nachdem der Gastwirt Johann Vogt schon dem Schützenverein Oberwaldbach beigetreten war, und demselben Zweck des Vereins bekannt ist, derselbe zur Entstehung eines Schützenvereins durch eigene Anschaffung der Schießkasten, pp. (et cetera) viel beigetragen hat, und überhaupt dessen Gastlokal am geeignetsten und lokalitätesten befunden wurde, haben sich die brüderlich gesinnten Schützenfreunde vereinbart, den Schützenverein im Gasthaus zum Schwanen in Burtenbach zu gründen. Der Gastgeber Vogt wird sich bemüht fühlen, dem Verein durch freundliche Aufnahme, durch Beischaffung von gutem Bier usw. zu reichem Blühen und Gedeihen zu heben.
Nun war die Hauptfrage, ob die Schützenbrüder, durch die Gesellschaft zu unterhalten gesonnen wären, oder durch einen Verein, gesellschaftlichen Schießabenden geordnet werden sollen. Nachdem aber ein jeder Stand ein Oberhaupt hat, so sind auch die brüderlich gesinnten Schützenbrüder in der Lage einen Schützen-Verein in Burtenbach zu erichten Wahlperiode der ersten drei Jahre;

als Vorstand Herr Jakob Hener,
als Schützenmeister Herr Friedrich Scheel, und
als Schriftführer Herr Johann Deininger

vorgeschlagen, und nachdem sämtliche anwesende eingetragenen Mitglieder mit allem Eifer und warmer Liebe mit diesen Vorschlägen einstimmig einverstanden sind, ist die Bildung der Vorstandschaft durch die vorgenannten Schützenbrüder genehmigt und der Schützen – Verein in Burtenbach gegründet; was die drei Herrn, mit aller Freude den Mitgliedern gegenüber herzlich begrüßen und annehmen. Die Vorstandschaft wird bemüht sein. den Mitgliedern nach bestem Wissen, dem Verein zum Blühen und Gedeihen zu heben und an gesellschaftlichen Schießabenden nie mangeln lassen.
Zur Erhaltung und Bestehen des Vereins ist eine Kasse zu bilden und ist behufs Aufbringung der Mittel zu den Schießabenden für Scheiben, Unterhaltung usw. Eine Aufnahmegebühr, und während den Wintermonaten November bis März eine Auflage zu erheben, es hat daher fein jedes neu eintretende Mitglied (aktiv) 50 dl (entspricht Pfennig) Aufnahmgebühr und 20 dl Auflage je Schießmonat, dagegen ein Ehrenmitglied 50 dl Aufnahmegebühr und 20 dl Auflage je Schießmonat an die Kasse zu entrichten. Indem eine Regelung der Vereins-Statuten stattgegeben wurde, werden zur Veröffentlichung und Beistimmung sämtliche Mitglieder geladen
Nachdem die Gründung des Vereins öffentlich bekanntgegeben wurde, bemerkt die Vorstandschaft, daß jedes Mitglied soviel Anstandsgefühl besitzen wird, den neu gegründeten Verein recht fleißig und charaktervoll mit aller Liebe zu besuchen, denselben empor zu heben und sich den Pflichten der Vorstandschaft in friedlichem Maße unterziehen zu wollen. Indem sich jetzt schließe, fordere ich sämtliche Mitglieder auf, der Schützenverein Burtenbach wolle Blühen und Gedeihen und derselbe soll leben

hoch, hoch, hoch!

Unterschrift der Gründungsurkunde

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